Pneumokokken

Pneumokokken sind Haupterreger für Lungenentzündungen, können aber auch zB Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen hervorrufen. 2020 wurden in Österreich 356  invasive Pneumokokken-Fälle registriert; das sind Infektionen, bei denen die Erreger ins Blut übergehen. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2019 weit mehr Fälle gemeldet — 615 an der Zahl. Dieser Rückgang ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die COVID-Präventionsmaßnahmen zurückzuführen. Pneumokokken stellen dennoch eine reale Infektionsgefahr dar — die Vorbeugung durch eine Pneumokokken-Impfung ist nach wie vor sinnvoll.

Mehr Infor­ma­tio­nen dazu fin­den Sie in den bei­den nach­ste­hend, ver­link­ten Facts­heets.

Pneumokokken Factsheet
Fünf wichtige Fakten zu Pneumokokken-Erkrankungen

Pneumokokken Factsheet
Invasive Pneumokokken-Ekrankungen (IPE) bei Kindern

Pneumokokken-Impfung in Zeiten von COVID-19: Heuer wichtiger denn je

In der Hoch­pha­se der COVID-19-Pan­de­mie war es oft­mals schwie­rig, sich imp­fen zu las­sen. Jetzt ist es dafür umso wich­ti­ger, pos­tu­lie­ren Vertreter*innen der öffent­li­chen Hand, Ärzt*innen und Apotheker*innen in Pres­se-State­ments. Das gilt spe­zi­ell für Imp­fun­gen, die Infek­tio­nen der Atem­we­ge und ihre­Fol­ge­er­schei­nun­gen ver­hin­dern. Zu die­sen jähr­lich wie­der­keh­ren­den Infek­ti­ons­er­kran­kun­gen gehört unter ande­rem die bak­te­ri­el­le Pneu­mo­kok­ken-Lun­gen­ent­zün­dung. Sie kann gera­de bei älte­ren Per­so­nen und jenen mit chro­ni­schen Erkran­kun­gen zu einem Spi­tals­auf­ent­halt, im schlimms­ten Fall sogar zu einer Behand­lung auf der Inten­siv­sta­ti­on und zum Tod füh­ren. Kom­men­den Win­ter wird es wei­ter­hin auf­grund der gleich­zei­tig zu erwar­ten­den Covid-19-Fäl­le umso rele­van­ter sein, Lun­gen­ent­zün­dun­gen so gut wie mög­lich zu ver­hin­dern. Im Unter­schied zu SARSCoV‑2 kann man sich gegen die wich­tigs­ten Pneu­mo­kok­ken-Sub­ty­pen imp­fen las­sen. Gera­de wegen der nied­ri­gen Durch­imp­fungs­ra­te der letz­ten Jah­re soll­ten Risi­ko­grup­pen – also älte­re Per­so­nen und chro­nisch Kran­ke – dies heu­er ver­stärkt. Die­se Imp­fung wird auch im öster­rei­chi­schen Impf­plan emp­foh­len.

Besonders gefährdet: Kinder und ältere Menschen

Kin­der unter fünf Jah­ren lei­den unter den Pneu­mo­kok­ken oft in Form von Mit­tel­ohr­ent­zün­dun­gen, Lun­gen­ent­zün­dun­gen oder inva­si­ven Pneu­mo­kok­ken-Erkran­kun­gen, da ihr Immun­sys­tem allein noch nicht in der Lage ist, Pneu­mo­kok­ken-Bak­te­ri­en abzu­weh­ren. Auch älte­re Men­schen (50+) sind anfäl­li­ger, da ihre Immun­funk­ti­on mit zuneh­men­dem Alter schwä­cher wird. Eben­falls zur Risi­ko­grup­pe zäh­len Rau­cher oder Men­schen mit krank­heits­be­dingt geschwäch­tem Immun­sys­tem.

Vorbeugend impfen

Lun­gen­ent­zün­dun­gen und ande­re durch Pneu­mo­kok­ken aus­ge­lös­te Infek­tio­nen sind zwar meist gut mit Hil­fe von Anti­bio­ti­ka the­ra­pier­bar, aller­dings kann man sich ange­sichts stei­gen­der Resis­ten­zen nicht immer auf Anti­bio­ti­ka ver­las­sen. Pneu­mo­kok­ken tre­ten in unter­schied­li­chen Vari­an­ten (Sero­ty­pen) auf. Die der­zeit ver­füg­ba­ren Impf­stof­fe decken einen Groß­teil der 2017 in Öster­reich iden­ti­fi­zier­ten Sero­ty­pen ab.  Daher lässt sich das Risi­ko einer durch Pneu­mo­kok­ken aus­ge­lös­ten Lun­gen­ent­zün­dung durch eine vor­beu­gen­de Imp­fung deut­lich ver­rin­gern.