Die Zecken warten schon – jetzt FSME-Impfstatus checken!

Zeckenstiche werden oft nicht bemerkt – Schutzimpfung als bester Schutz gegen FSME

Wien, 29. März 2022. Jeden Früh­ling wer­den sie wie­der aktiv: Die Zecken. Auf­grund des Kli­ma­wan­dels blei­ben sie das auch bis weit in den Herbst, manch­mal sogar bis in den Win­ter hin­ein. Sie kön­nen FSME und Bor­re­lio­se über­tra­gen und in ganz sel­te­nen Fäl­len sogar eine Fleisch­all­er­gie aus­lö­sen. Gegen FSME gibt es eine hoch­wirk­sa­me Schutz­imp­fung. Aller­dings bleibt der Schutz nur dann so hoch, wenn die Imp­fung regel­mä­ßig auf­ge­frischt wird. Und da haben vie­le Österreicher*innen – teil­wei­se auch pan­de­mie­be­dingt — Nach­hol­be­darf. Ob eine Auf­fri­schung fäl­lig ist oder nicht, zeigt ein Blick in den Impf­pass. Die öster­rei­chi­schen Apo­the­ken hel­fen ger­ne beim Check!

Wis­sens­lü­cken nach wie vor vor­han­den

In den FSME-Fall­zah­len für 2021 zeigt sich immer noch deut­lich, dass FSME in vie­len Fäl­len kei­ne harm­lo­se Krank­heit ist. 128 Per­so­nen muss­ten sta­tio­när auf­ge­nom­men wer­den, die meis­ten davon in Ober ster­reich (48), Tirol (25) und Salz­burg (19). Dass die Über­tra­gung des Virus durch Zecken­sti­che erfolgt, ist grund­sätz­lich bekannt. „Den­noch fällt in der Pra­xis auf, dass vie­le Men­schen die Häu­fig­keit von Zecken­sti­chen unter­schät­zen“, erläu­tert Doz.in. Dr.in Ursu­la Hol­len­stein, Infek­tio­lo­gin, Fach­ärz­tin für Tro­pen­me­di­zin und Mit­glied der Sci­ence Bus­ters und ergänzt: „Das liegt ver­mut­lich teil­wei­se dar­an, dass etwa die Hälf­te der Zecken­sti­che über­se­hen wird.“ Die Zecken­sai­son hat übri­gens bereits begon­nen. „Zecken wer­den bereits bei nied­ri­gen Plus­gra­den aktiv“, betont Dr. Ger­hard Kobin­ger, Prä­si­di­ums­mit­glied der Öster­rei­chi­schen Apo­the­ker­kam­mer. Gefähr­det sei jed*r, der* die sich in der Natur auf­hält, so Hol­len­stein. „Es gibt auch kei­ne „siche­ren“ Orte, denn das gan­ze Land gilt als Ende­mie­ge­biet.“

Zeck ver­dirbt das Steak!

Neben FSME und Bor­re­lio­se gibt es noch einen zusätz­li­chen Aspekt im Zusam­men­hang mit Zecken­sti­chen, der bis­her weit­ge­hend unbe­kannt ist: „Ein Zecken­stich kann nicht nur FSME und Bor­re­lio­se ver­ur­sa­chen, son­dern auch zu einer erwor­be­nen Fleisch­all­er­gie füh­ren“, erl utert MR Dr. Rudolf Schmitz­ber­ger, Lei­ter des Impf­re­fe­ra­tes der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer. 2019 hat dies ein Team von Wis­sen­schaft­lern der Vete­ri­när­me­di­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien, der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Inns­bruck und der AGES publi­ziert. Aus­gangs­punkt war der Fall eines damals 51-jäh­ri­gen Öster­rei­chers, der im Früh­ling 2017 von einer Zecke gesto­chen wur­de und danach immer wie­der von teils schwe­ren all­er­gi­schen Reak­tio­nen nach dem Kon­sum von Rind­fleisch betrof­fen war. „Dia­gnos­ti­ziert wur­de schluss­end­lich ein alpha-gal-Syn­drom, also eine erwor­be­ne Fleisch­all­er­gie“, berich­tet Schmitz­ber­ger. „Das heißt: Neben der Imp­fung ist auch die Ver­mei­dung von Zecken­sti­chen ein zen­tra­les The­ma. Also Ver­mei­dung der Lebensr ume von Zecken wie hohes Gras, Gebüsch, Dickicht, Unter­holz. Wenn mög­lich, soll­te man dort zumin­dest geschlos­se­ne und hel­le Klei­dung tra­gen. Natür­lich ist Ver­mei­dung nicht immer mög­lich und daher ist es wich­tig, sich gegen das höchs­te Risi­ko durch Zecken­sti­che zu wapp­nen – und das ist nach wie vor die FSME-Erkran­kung“, so der Impf­spe­zia­list.

FSME-Imp­fung wich­ti­ger denn je

„Die FSME-Imp­fung ist heu­te wich­ti­ger denn je – die COVID-Pan­de­mie hat uns nicht nur Impflü­cken, son­dern gleich­zei­tig durch Ein­schr nkun­gen in der Rei­se­tä­tig­keit und ver­mehr­ten Auf­ent­halt im Frei­en einen star­ken Anstieg an FSME-Erkran­kun­gen beschert – kei­ne Alters­grup­pe ist davor gefeit“, betont Schmitz­ber­ger. „Damit grund­im­mu­ni­sier­te Men­schen wei­ter­hin vor dem FSME-Virus geschützt sind, ist eine regel­mä­ßi­ge Auf­fri­schungs­imp­fung der Imp­fung alle fünf Jah­re bezie­hungs­wei­se ab dem 60. Lebens­jahr alle drei Jah­re not­wen­dig“, betont Apo­the­ker Kobin­ger. Aus Sicht von Hol­len­stein muss man gera­de das noch bes­ser erklä­ren. „Bei vie­len Imp­fun­gen sind meh­re­re Impf­do­sen nötig bis ein guter Schutz auf­ge­baut ist. Auf­fri­schungs­imp­fun­gen braucht man, weil die Schutz­wir­kung der meis­ten Impf­stof­fe nach eini­ger Zeit wie­der nach­lässt.“

Über­imp­fen geht nicht

vor­ge­ge­be­ne Auf­fri­schungs­in­ter­vall der FSME-Imp­fung indi­vi­du­ell abän­dern zu kön­nen“ berich­tet die Infek­tio­lo­gin aus der täg­li­chen Pra­xis. „Man­che ver­trau­en dabei einer Titer­be­stim­mung, die min­des­tens gleich viel kos­tet wie die Imp­fung.“ Vor­han­de­ne Antik rper wür­den aber nur zei­gen, dass man auf die Imp­fung ange­spro­chen hat. Sie betont: „Ähn­lich wie bei der COVID-19-Imp­fung gibt es kein kla­res Schutz­kor­re­lat. Es lässt sich aus dem gemes­se­nen Wert auch nicht ablei­ten, wie lan­ge die Schutz­wir­kung noch anhal­ten wird.“ Am bes­ten sei es daher, die Grund­im­mu­ni­sie­rung und Auf­fri­schun­gen wie vor­ge­schrie­ben durch­zu­füh­ren. Sie stellt klar: „Man kann nicht über­imp­fen.“

FSME-Impf­ak­ti­on in Apo­the­ken

Der FSME-Impf­stoff wird der­zeit im Rah­men einer Impf­ak­ti­on der öster­rei­chi­schen Apo­the­ken ver­güns­tigt ange­bo­ten. Die­se läuft noch bis zum 31. August 2022. Die Son­der­prei­se betra­gen für Erwach­se­ne EUR 35,80 und für Kin­der EUR 31,30. Dar­über hin­aus gewäh­ren alle Kran­ken­kas­sen einen ganz­jäh­ri­gen Kos­ten­zu­schuss in unter­schied­li­cher Höhe. Der Kos­ten­zu­schuss wird direkt in der Apo­the­ke vom Akti­ons­preis abge­zo­gen. Wer nicht genau weiß, wann die nächs­te Auf­fri­schungs­imp­fung fäl­lig ist, kann ein­fach mit dem Impf­pass in die nächs­te Apo­the­ke um‘s Eck kom­men und den Impf­sta­tus über­prü­fen las­sen!

Ser­vice: Neue Video-Serie mit Mar­tin Moder

Gemein­sam mit dem Mole­ku­lar­bio­lo­gen und Sci­ence Bus­ter Mar­tin Moder arbei­tet der  VIH an einer Video­se­rie, in der die wich­tigs­ten impf­prä­ven­ta­blen Erkran­kun­gen erklärt wer­den und auf­ge­zeigt wird, wel­chen Nut­zen die jewei­li­gen Imp­fun­gen brin­gen kön­nen. Das Video rund um FSME ist unter fol­gen­dem Link abruf­bar.

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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