FSME-Impfung als fixer Teil der Urlaubsvorbereitung

Nur mit Einhaltung des korrekten Impfschemas ist man auf der sicheren Seite

Wien, 23. Mai 2022. Bei Rei­se­imp­fun­gen den­ken die meis­ten Men­schen nicht auto­ma­tisch an die FSME-Imp­fung. Dabei ist der Schutz vor FSME nicht nur für Rei­sen in Öster­reich, son­dern auch für vie­le ande­re Län­der uner­läss­lich. Selbst im hohen Nor­den Euro­pas oder auch in den belieb­ten süd­li­chen Urlaubs­län­dern ist das Virus schon ange­kom­men. In Öster­reich ent­kommt man dem Risi­ko eines Zecken­sti­ches – und damit einer mög­li­chen Infek­ti­on mit FSME – ohne­hin nicht. Schließ­lich gilt das gan­ze Land als Ende­mie­ge­biet. Jetzt ist die Zeit, den Impf­pass zu über­prü­fen und sich gege­be­nen­falls eine Auf­fri­schungs­imp­fung zu holen, schließ­lich ste­hen die lan­gen Wochen­en­den und damit bei vie­len ein Auf­ent­halt in der Natur vor der Tür.

Zecken lie­ben unse­re Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten

Die war­men Tem­pe­ra­tu­ren und die bevor­ste­hen­den lan­gen Wochen­en­den laden zu Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten im Grü­nen gera­de­zu ein. Doch man soll­te beden­ken: Selbst beim Rad­fah­ren oder Gol­fen kann man von einer Zecke gesto­chen wer­den. Es reicht, wenn man beim Vor­bei­fah­ren im Gebüsch anstreift oder den Golf­ball aus dem hohen Gras holt. Zecken kön­nen sich ganz schnell “fal­len las­sen und fest­kral­len”, vor allem, wenn sie direkt in Kon­takt mit der nack­ten Haut kom­men.

Dass Wan­dern die eige­ne Zecken­ex­po­si­ti­on erhöht, erschließt sich ohne­hin von selbst, beson­ders, wenn man in mitt­le­ren Lagen unter­wegs ist. Aller­dings kön­nen Zecken auch noch – etwas sel­te­ner – in höhe­ren Lagen unter­wegs sein, selbst in See­hö­hen von über 1000 Meter. Beson­ders acht­ge­ben soll­te man beim Pick­nick bezie­hungs­wei­se beim Genuss unpas­teu­ri­sier­ter Milch­pro­duk­te auf der Alm. Letz­te­res ist eben­falls ein bekann­ter Über­tra­gungs­weg von FSME, wenn auch ein eher sel­te­ner.

Sinn­voll ist jeden­falls nach all die­sen Akti­vi­tä­ten, den Kör­per nach Zecken – auch ganz klei­nen, den soge­nann­ten Nym­phen, die aus­se­hen wie ein klei­ner Punkt – abzu­su­chen und die­se gege­be­nen­falls vor­sich­tig mit einer Zecken­zan­ge oder Pin­zet­te zu ent­fer­nen. „Je schnel­ler eine Zecke ent­fernt wer­den kann, des­to gerin­ger ist die Wahr­schein­lich­keit, sich mit Bor­re­lio­se zu infi­zie­ren“ betont Dr. Erwin Reb­handl, Haus­arzt in Ober­ös­ter­reich und Prä­si­dent von AM plus, der Initia­ti­ve für All­ge­mein­me­di­zin und Gesund­heit. „Vor FSME kann man sich nur durch die regel­mä­ßi­ge Imp­fung schüt­zen.“

Tie­re als Über­trä­ger beach­ten

Wer ger­ne mit dem Hund im Grü­nen tollt oder wan­dern geht, soll­te nicht ver­ges­sen, dass auch Hun­de Zecken mit ins Haus schlep­pen kön­nen. Grund­sätz­lich lie­ben Zecken Men­schen und Tie­re glei­cher­ma­ßen. Sie ver­ste­cken sich ger­ne im Fell von Haus­tie­ren und kön­nen so über Umwe­ge auch auf die mensch­li­che Haut gelan­gen, beson­ders beim Spie­len oder Kuscheln.

Welt­wei­tes Pro­blem

Beach­ten soll­te man, dass FSME nicht nur ein öster­rei­chi­sches Pro­blem ist, son­dern auch vie­le Län­der Euro­pas und Asi­ens betrifft. Bereits 1943 wur­den ers­te FSME-Fäl­le in Chi­na gemel­det.

Als ende­misch gilt FSME bei­spiels­wei­se in unse­rem belieb­ten Urlaubs­land Kroa­ti­en oder bei den Nach­barn Slo­we­ni­en, Tsche­chi­en und Slo­wa­kei. Beson­ders stark von FSME betrof­fen ist das Bal­ti­kum. Aber auch im Nor­den Euro­pas gibt es das Virus. So wur­de unter ande­rem über eini­ge Fäl­le nörd­lich der däni­schen Haupt­stadt Kopen­ha­gen berich­tet , über stei­gen­de Fall­zah­len in Finn­land und Schwe­den und über eine aus geo­gra­fi­scher Sicht wei­te Ver­brei­tung des FSME-Virus in Nor­we­gen.

In Frank­reich hat eine Stu­die zu den Ursa­chen von Enze­pha­li­tis (Gehirn­ent­zün­dung) nun gezeigt, dass FSME dort bereits der dritt­häu­figs­te Aus­lö­ser die­ser schwe­ren Erkran­kung mit poten­zi­el­len Fol­ge­schä­den ist.

Imp­fung schützt gegen alle FSME-Sub­ty­pen

In Öster­reich sowie in Mit­tel­eu­ro­pa kommt haupt­säch­lich der euro­päi­sche FSME-Sub­typ vor. Es exis­tie­ren aber auch fern­öst­li­che und sibi­ri­sche Sub­ty­pen, die es in Euro­pa vor allem im bal­ti­schen Raum und an der fin­ni­schen Küs­te gibt, sowie im asia­ti­schen Raum. „Die gute Nach­richt ist, dass man sich durch die FSME-Imp­fung gegen alle Sub­ty­pen schüt­zen kann“, erläu­tert Reb­handl. Ent­schei­dend sei die regel­mä­ßi­ge Auf­fri­schung. In der Bevöl­ke­rung ortet er hier eine gewis­se Nach­läs­sig­keit. Die­se kön­ne aber gefähr­lich sein. „Eine FSME-Erkran­kung kann unter Umstän­den zu lebens­lan­gen Behin­de­run­gen füh­ren, beson­ders, wenn man über 50 Jah­re alt ist. Die­ses Risi­ko soll­te man nicht ein­ge­hen“, betont er.

Um wei­ter­hin den best­mög­li­chen Schutz zu haben, soll­ten heu­er alle grund­im­mu­ni­sier­ten Per­so­nen unter 60 Jah­re zur Auf­fri­schung gehen, die ihre letz­te FSME-Imp­fung im Jahr 2017 oder davor hat­ten. Per­so­nen über 60 sind die­ses Jahr an der Rei­he, wenn sie ihre letz­te Imp­fung 2019 oder frü­her bekom­men haben. Nicht-Geimpf­ten wird gera­ten, so bald wie mög­lich mit der Grund­im­mu­ni­sie­rung zu star­ten.

Refe­ren­zen:

Jun­feng Y, Schmitt HJ, TBE in Chi­na, Dobler G, Erb­er W, Brö­ker M, Schmitt HJ, eds. The TBE Book, 3rd edi­ti­on, 2020.

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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