Jetzt gegen Influ­en­za imp­fen las­sen!

Die Influ­en­za ist zurück – vor allem Risi­ko­grup­pen soll­ten rasch Impf­schutz auf­bau­en

Wien, 24. Novem­ber 2022. In Deutsch­land ist sie schon da, und auch in Öster­reich wur­den bereits ers­te Patient:innen wegen ihr im Kran­ken­haus auf­ge­nom­men: Die Rede ist von der Influ­en­za. Höchs­te Zeit also, sich imp­fen zu las­sen! Das gilt spe­zi­ell für Per­so­nen mit Vor­er­kran­kun­gen wie Lun­gen- oder Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Aber auch für gesun­de Men­schen ist die Influ­en­za-Imp­fung emp­foh­len und sinn­voll. In vie­len Bun­des­län­dern gibt es Gra­tis-Ange­bo­te, für Kin­der und Jugend­li­che ist die Influ­en­za-Imp­fung bun­des­weit kos­ten­frei. Wer will, kann sich die Influ­en­za-Imp­fung auch gleich­zei­tig mit der Auf­fri­schungs­imp­fung gegen COVID-19 holen.

Influ­en­za vor der Tür

In Deutsch­land hat die Influ­en­za-Wel­le bereits Ende Okto­ber begon­nen, nach­dem sie – wie auch in Öster­reich – zwei Mal hin­ter­ein­an­der aus­ge­fal­len ist. In Mal­ta, Por­tu­gal und Schott­land gibt es bereits weit­ver­brei­te­te Influ­en­za­vi­rus­ak­ti­vi­tät. Bei uns wur­de Influ­en­za bis­her spo­ra­disch nach­ge­wie­sen. Aber lan­ge dürf­te es nicht mehr dau­ern, bis man auch bei uns von einer Grip­pe­wel­le spre­chen muss. „Mitt­ler­wei­le kön­nen wir davon aus­ge­hen, dass dies­mal die Influ­en­za-Sai­son nicht aus­fal­len wird“, erläu­tert Dr. David Tot­sch­nig, Infek­tio­lo­ge an der Kli­nik Favo­ri­ten. „Daher ist es umso wich­ti­ger, dass sich jetzt noch mög­lichst vie­le Men­schen imp­fen las­sen.“ Und ergänzt: „Man darf nicht ver­ges­sen, dass es 10 bis 14 Tage dau­ert, bis der Impf­schutz auf­ge­baut ist, es ist also höchs­te Zeit.“

Imp­fung für Risi­ko­per­so­nen beson­ders wich­tig

In den Emp­feh­lun­gen des Natio­na­len Impf­gre­mi­ums wird die Influ­en­za-Imp­fung grund­sätz­lich allen Erwach­se­nen ans Herz gelegt. Ganz beson­ders gilt das für Per­so­nen ab dem voll­ende­ten 60. Lebens­jahr, chro­nisch Kran­ke, Per­so­nen­grup­pen mit ande­ren Risi­ko­fak­to­ren sowie Per­so­nal im Gesund­heits­we­sen und in der Alten­pfle­ge. Hier gibt es aber noch eini­gen Nach­hol­be­darf. Das zeigt eine Umfra­ge im Auf­trag des Öster­rei­chi­schen Ver­ban­des der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) aus dem Früh­jahr 2022. Nur 30 Pro­zent der Men­schen, die nach eige­nen Anga­ben an zumin­dest einer chro­ni­schen Erkran­kung lei­den, gaben an, in den letz­ten sechs Mona­ten gegen Influ­en­za geimpft wor­den zu sein. Mit 58 Pro­zent am häu­figs­ten haben sich COPD-Patient:innen imp­fen las­sen, am sel­tens­ten Men­schen mit Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. „Gera­de die­se Per­so­nen haben aber ein erhöh­tes Risi­ko, nicht nur für einen schwe­ren Ver­lauf, son­dern auch für eine Ver­schlech­te­rung ihrer Grund­er­kran­kung“, erläu­tert Tot­sch­nig. „Das soll­te man nicht auf die leich­te Schul­ter neh­men.“

WHO-Ziel­er­rei­chung in wei­ter Fer­ne

Ähn­li­ches gel­te für älte­re Men­schen. Sowohl die WHO als auch die EU haben das Ziel aus­ge­ge­ben, dass 75 Pro­zent der Senior:innen gegen Influ­en­za geimpft sein soll­ten. Auch davon sind wir weit ent­fernt. Laut Umfra­ge haben sich letz­te Sai­son nur 25 % der Per­so­nen ab 60 und nur 28 % der über 70-jäh­ri­gen gegen Influ­en­za imp­fen las­sen. „Viel zu wenig“, sagt der Infek­tio­lo­ge. „Gera­de bei älte­ren Men­schen ist die Sterb­lich­keit bei Influ­en­za beson­ders hoch. Auch wenn bei ihnen eine Influ­en­za-Imp­fung mög­li­cher­wei­se nicht vor Anste­ckung schützt, so kann sie doch in vie­len Fäl­len einen schwe­ren Ver­lauf und Todes­fäl­le ver­hin­dern. Nicht nur kurz­fris­tig, son­dern auch mit­tel- und län­ger­fris­tig, da jede Influ­en­za-Infek­ti­on auch das Risi­ko für Herz­in­fark­te und Schlag­an­fäl­le erhöht.“

Impf­an­ge­bo­te anneh­men

Die Influ­en­za-Imp­fung ist im kos­ten­frei­en Kin­der­impf­pro­gramm ent­hal­ten und steht damit bis zum 15. Lebens­jahr gra­tis zur Ver­fü­gung. Ab zwei Jah­ren kann die­se mit dem nasa­len Lebend­impf­stoff erfol­gen. Auch für die Alters- und Pfle­ge­hei­me ste­hen spe­zi­el­le, kos­ten­freie Impf­stof­fe zur Ver­fü­gung.

Ansons­ten gibt es je nach Bun­des­land unter­schied­li­che Impf­an­ge­bo­te. Genaue­re Infor­ma­tio­nen unter https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Influenza-Impfung/%C3%9Cbersicht-Influenza-Impfangebote-in-den-Bundesl%C3%A4ndern.html.

„Ich kann nur drin­gend emp­feh­len, die diver­sen Impf­an­ge­bo­te auch anzu­neh­men“, betont Tot­sch­nig. „Jedes Jahr sehen wir auf unse­rer Inten­siv­sta­ti­on vie­le Influenza-Patient:innen mit sehr schwe­rem Ver­lauf. Wer das ein­mal erlebt hat, lässt sich danach ger­ne imp­fen.“

Wer ohne­hin zur COVID-19-Auf­fri­schung gehen muss, kann sich gleich­zei­tig auch die Influ­en­za-Imp­fung ver­ab­rei­chen las­sen.

Refe­ren­zen:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/grippewelle-in-deutschland-beginnt-laut-rki-frueher-als-ueblich-18449974.html, zuletzt abge­ru­fen am 21. Novem­ber 2022

https://www.virologie.meduniwien.ac.at/wissenschaft-forschung/virus-epidemiologie/influenza-projekt-diagnostisches-influenzanetzwerk-oesterreich-dinoe/aktuelle-saison-20222023/, zuletzt abge­ru­fen am 21. Novem­ber 2022

BMSGPK, Emp­feh­lung Influ­en­za Imp­fung („Grip­pe­imp­fung“) Sai­son 2022/2023, Ver­si­on 1.0, 23.05.2022, zuletzt abge­ru­fen am 21.November 2022

Inte­gral, Stu­die 7082/22 ÖVIH-Grip­pe-Imp­fung Herbst/Winter 2021/22

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ14.html, zuletzt abge­ru­fen am 21. Novem­ber 2022

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Boeh­me AK, Luna J, Kulick ER, Kamel H, Elkind MSV. Influ­en­za-like ill­ness as a trig­ger for ischemic stro­ke. Ann Clin Transl Neu­rol. 2018 Mar 14;5(4):456–463.

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Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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