Neu­es Video von Mar­tin Moder zu impf­prä­ven­ta­blen Lun­gen­er­kran­kun­gen

Ein­fach erklärt: Influ­en­za, RSV, Pneu­mo­kok­ken und Keuch­hus­ten

Wien, 23. Novem­ber 2022. Das neue Video von Sci­ence Bus­ter und Autor Mar­tin Moder in Zusam­men­ar­beit mit dem Öster­rei­chi­schen Ver­ban­des der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) ist online. Dar­in wid­met er sich in gewohn­ter Wei­se humor­voll und leicht ver­ständ­lich dem The­ma impf­prä­ven­ta­ble Lun­gen­er­kran­kun­gen. Die Zuschau­er erfah­ren, was der Unter­schied zwi­schen einem grip­pa­len Infekt und der ech­ten Influ­en­za ist, war­um eine Super­in­fek­ti­on mit Pneu­mo­kok­ken so gefähr­lich ist oder war­um Keuch­hus­ten auch 100-Tage-Hus­ten genannt wird. Am wich­tigs­ten: Wer sich wann mit wel­cher Imp­fung schüt­zen kann und war­um.

Der ÖVIH und Mar­tin Moder arbei­ten bereits seit eini­gen Mona­ten zusam­men, um mit gleich­zei­tig unter­halt­sa­men und lehr­rei­chen Vide­os wei­te­re Bevöl­ke­rungs­grup­pen über Infek­ti­ons­krank­hei­ten und den Schutz durch Imp­fun­gen zu infor­mie­ren. „Wis­sen­schaft ein­fach und ver­ständ­lich zu erklä­ren, ist gera­de jetzt beson­ders wich­tig. Wir freu­en uns, dass wir mit Mar­tin Moder jeman­den gefun­den haben, der das ganz beson­ders gut kann“, sagt ÖVIH-Prä­si­den­tin Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el über die Koope­ra­ti­on.

Influ­en­za hat Sai­son

In Deutsch­land hat die Influ­en­za-Wel­le bereits Ende Okto­ber begon­nen, nach­dem sie – wie auch in Öster­reich – zwei Mal hin­ter­ein­an­der aus­ge­fal­len ist. In Mal­ta, Por­tu­gal und Schott­land gibt es bereits weit­ver­brei­te­te Influ­en­za­vi­rus­ak­ti­vi­tät. Bei uns wur­de Influ­en­za bis­her spo­ra­disch nach­ge­wie­sen. Aber lan­ge dürf­te es nicht mehr dau­ern, bis man auch bei uns von einer Grip­pe­wel­le spre­chen muss. „Mitt­ler­wei­le kön­nen wir davon aus­ge­hen, dass dies­mal die Influ­en­za-Sai­son nicht aus­fal­len wird“, erläu­tert Dr. David Tot­sch­nig, Infek­tio­lo­ge an der Kli­nik Favo­ri­ten. „Daher ist es umso wich­ti­ger, dass sich jetzt noch mög­lichst vie­le Men­schen imp­fen las­sen.“ Und ergänzt: „Man darf nicht ver­ges­sen, dass es 10 bis 14 Tage dau­ert, bis der Impf­schutz auf­ge­baut ist, es ist also höchs­te Zeit.“

Imp­fung für Risi­ko­per­so­nen beson­ders wich­tig

Aktu­ell hat gera­de die Influ­en­za Sai­son, wie Mar­tin Moder in sei­nen Erläu­te­run­gen zur ers­ten Lun­gen­er­kran­kung aus­führt. Außer­dem geht er auf die Unter­schei­dung zwi­schen grip­pa­lem Infekt und ech­ter Grip­pe (Influ­en­za) ein. Wäh­rend es sich bei ers­te­rer um eine harm­lo­se Erkäl­tung han­delt, kann die Influ­en­za-Infek­ti­on den Orga­nis­mus schlag­ar­tig mit hohem Fie­ber, Mus­kel- und Glie­der­schmer­zen, Hals­weh und Rücken­schmer­zen lahm­le­gen. Und das gar nicht so sel­ten. Pro Influ­en­za-Sai­son infi­ziert sich etwa jede zehn­te Per­son mit dem Virus, 1.000 bis 6.000 Menschen1 ster­ben dar­an, erfährt man im Video. Außer­dem erzählt der Sci­ence Bus­ter von „Long Flu“, also von län­ger anhal­ten­den Gesund­heits­pro­ble­men nach über­stan­de­ner Influ­en­za-Infek­ti­on. Die gute Nach­richt: Mit einer Influ­en­za-Imp­fung kann man sich schüt­zen. Sie wird vom Natio­na­len Impf­gre­mi­um jähr­lich emp­foh­len.

Hin­ter­lis­ti­ge Pneu­mo­kok­ken

Imp­fen las­sen kann man sich auch gegen bak­te­ri­el­le Lun­gen­ent­zün­dung ver­ur­sacht durch Pneu­mo­kok­ken. Vor allem Kin­der und älte­re Men­schen soll­ten dies tun. Moder erzählt, dass Pneu­mo­kok­ken „hin­ter­lis­ti­ge“ Bak­te­ri­en sei­en, die den Nasen-Rachen-Raum oft über lan­ge Zeit besie­del­ten, ohne Pro­ble­me zu ver­ur­sa­chen, um dann „los­zu­le­gen“, wenn das Immun­sys­tem vor­über­ge­hend geschwächt sei. Die Fol­gen: Lungen‑, Nasen­ne­ben­höh­len- oder Mit­tel­ohr­ent­zün­dung bis hin zur Hirn­haut­ent­zün­dung. „Beson­ders pro­ble­ma­tisch ist eine soge­nann­te Super­in­fek­ti­on mit Pneu­mo­kok­ken“, weiß auch ÖVIH Vize­prä­si­den­tin Mag.a Sig­rid Has­lin­ger. Das bedeu­te, dass meh­re­re Infek­tio­nen gleich­zei­tig vor­han­den sei­en, erläu­tert der Sci­ence Bus­ter im Video. Men­schen, die an Influ­en­za ster­ben, hät­ten oft auch eine Pneu­mo­kok­ken-Infek­ti­on, die eine Lun­gen­ent­zün­dung „oben­drauf set­zen“ wür­de. Die Imp­fung gegen Pneu­mo­kok­ken redu­zie­re das Risi­ko einer Erkran­kung hin­ge­gen dras­tisch. Auch die­se Imp­fung ist im Rah­men des öster­rei­chi­schen Impf­pla­nes emp­foh­len.

RSV und Keuch­hus­ten

Noch nicht imp­fen las­sen kann man sich hin­ge­gen gegen das Respi­ra­to­ry-Syn­cy­ti­al-Virus (RSV). Beson­ders gefähr­lich ist es für Früh­ge­bo­re­ne oder Kin­der mit Herz- oder Lun­gen­er­kran­kun­gen, aber auch für Erwach­se­ne ab 65. Im Moment gebe es pas­si­ve Immu­ni­sie­run­gen, berich­tet Moder. Sig­rid Has­lin­ger hält opti­mis­tisch fest „Die for­schen­den impf­stoff­her­stel­len­den Unter­neh­men arbei­ten bereits an einer Schutz­imp­fung“.

Eben­falls für Säug­lin­ge sehr gefähr­lich ist Bor­detel­la Per­tus­sis, ein Bak­te­ri­um, das Keuch­hus­ten ver­ur­sacht. Imp­fen kann und soll­te man ab dem drit­ten Lebens­mo­nat. Das Bak­te­ri­um son­dert einen Gift­stoff ab, das soge­nann­te Per­tus­sis-Toxin, das die Schleim­häu­te schä­di­gen kann. Das Resul­tat: Keuch­hus­ten. Der Sci­ence Bus­ter erläu­tert, dass die Krank­heit auch 100-Tage-Hus­ten genannt wird. Der Grund: Sie zieht sich über drei Krank­heits­pha­sen hin, was bis zu 100 Tagen dau­ern kann. Außer­dem kann sie in sel­te­nen Fäl­len zu neu­ro­lo­gi­schen Schä­den im Gehirn und bei unge­impf­ten Säug­lin­gen sogar zum Tod füh­ren. Daher sei es so wich­tig, sich früh um Immun­schutz zu küm­mern, betont Moder. Die Imp­fung gegen Keuch­hus­ten ist nicht nur für Säug­lin­ge wich­tig. Sie ist auch für Erwach­se­ne emp­foh­len und soll­te im Rah­men von Auf­fri­schungs­imp­fun­gen gemein­sam mit Diph­the­rie, Teta­nus und Polio alle 10 Jah­re auf­ge­frischt werden.2

Abschlie­ßend fasst Mar­tin Moder am Ende noch ein­mal poin­tiert zusam­men: „Ist die Lun­ge erst mal hin, macht Imp­fen nicht mehr sehr viel Sinn. Drum mach’s dem Keim vor­ab nicht leicht, damit er sich gleich wie­der schleicht.“

Das Video von Mar­tin Moder zu impf­prä­ven­ta­blen Lun­gen­er­kra­kun­gen ist unter fol­gen­dem LINK abruf­bar.
Wei­te­re Vide­os aus der Serie unter auf You­Tube

Refe­ren­zen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21853421/

BMSGPK, Impf­plan Öster­reich 2022

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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