COVID-19: Mit Auf­fri­schungs­imp­fung Immu­ni­tät für Herbst erhö­hen

Neue Impf­stof­fe ste­hen bereit oder sind in Kür­ze zu erwar­ten

Wien, 5. Sep­tem­ber 2022. For­schung und Ent­wick­lung in Sachen COVID-19 gehen wei­ter. Die ers­ten Tot­impf­stof­fe wur­den aus­ge­lie­fert und ver­impft, die ers­ten Vari­an­ten­impf­stof­fe zuge­las­sen. Um best­mög­lich für den Herbst vor­be­rei­tet zu sein, ist es wich­tig, die Immu­ni­tät in der Bevöl­ke­rung wie­der zu erhö­hen. Das Natio­na­le Impf­gre­mi­um (NIG) hat daher sei­ne Impf­emp­feh­lun­gen über­ar­bei­tet und emp­fiehlt eine vier­te COVID-19-Imp­fung nun für alle ab dem 12. Lebens­jahr unter Ein­hal­tung der ent­spre­chen­den Impf­abstän­de. Der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) unter­stützt die­se Vor­gangs­wei­se. Das kli­ni­sche Ent­wick­lungs­pro­gramm der Impf­stoff­her­stel­ler läuft wäh­rend­des­sen wei­ter, um die Impf­stof­fe noch wei­ter zu ver­bes­sern.

Schul­start und küh­le Jah­res­zeit erhö­hen Infek­ti­ons­ge­fahr

Im Osten Öster­reichs star­tet die Schu­le bereits wie­der, eine Woche spä­ter der Wes­ten. Damit erhöht sich die Gefahr, dass sich Kin­der und Jugend­li­che mit dem SARS-CoV2-Virus infi­zie­ren und das Virus in der Fami­lie wei­ter­tra­gen. Recht­zei­tig zum Schul­start emp­fiehlt daher das Natio­na­le Impf­gre­mi­um für alle Kin­der und Jugend­li­chen ab fünf Jah­ren den drit­ten Stich, sofern der zwei­te min­des­tens sechs Mona­te zurück­liegt. Die Prä­si­den­tin des Öster­rei­chi­schen Ver­ban­des der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) betont: „Mitt­ler­wei­le sind vie­le Mil­lio­nen Kin­der gegen COVID-19 geimpft wor­den und wir wis­sen, dass die Impf­stof­fe gera­de auch bei Kin­dern sehr wirk­sam und gut ver­träg­lich sind. Mit der drit­ten Imp­fung wird der Schutz nun noch ein­mal erhöht.“

Vier­ter Stich ab 12 Jah­ren

Expert*innen erläu­tern bereits seit län­ge­rem den Zusam­men­hang zwi­schen der Immu­ni­tät in der Bevöl­ke­rung und der Höhe der Infek­ti­ons­wel­len. Das NIG hält in sei­nen Aus­füh­run­gen eben­falls fest, dass im Herbst und Win­ter wei­te­re Infek­ti­ons­wel­len zu erwar­ten sind, die auch der abneh­men­den Immu­ni­tät in der Bevöl­ke­rung geschul­det sei­en. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, spricht sich das NIG nun für eine vier­te Imp­fung für alle ab 12 Jah­ren aus, wenn die drit­te Imp­fung min­des­tens sechs Mona­te zurück­liegt. Für Per­so­nen ab 60 Jah­ren oder Risi­ko­per­so­nen kann der Abstand auch nur vier Mona­te betra­gen. Wich­tig: Wenn die drit­te Imp­fung wesent­lich län­ger als sechs Mona­te zurück­liegt, spielt das für die Wir­kung der Auf­fri­schungs­imp­fung kei­ne Rolle!1

Sig­rid Has­lin­ger, Vize­prä­si­den­tin des ÖVIH erläu­tert: „Auch wenn man sich durch die vier­te Imp­fung nur teil­wei­se vor Anste­ckung mit SARS-CoV2 schüt­zen kann, so kann dadurch doch ein sehr hoher Schutz vor schwe­rem Ver­lauf, Kran­ken­haus­auf­ent­halt und Tod erreicht wer­den. Das allein soll­te ein Grund für jede und jeden sein, sich ein wei­te­res Mal imp­fen zu las­sen.“ Gleich­zei­tig sei es wich­tig, auch die Kran­ken­häu­ser vor Über­las­tung zu schüt­zen, ganz beson­ders jetzt, in Zei­ten des Pfle­ge­not­stands und einer mög­li­cher­wei­se bevor­ste­hen­den Influ­en­za-Wel­le, betont sie.

Durch­ge­mach­te Infek­tio­nen haben kei­nen Ein­fluss auf das Impf­sche­ma

Seit den Omi­kron-Vari­an­ten hat sich auch gezeigt, dass eine durch­ge­mach­te Infek­ti­on mit einer Vari­an­te nicht auto­ma­tisch zu einer Immu­ni­tät gegen­über einer ande­ren Vari­an­te führt. Infek­tio­nen erset­zen die Imp­fung daher nicht. Das NIG emp­fiehlt, das Impf­sche­ma unab­hän­gig von statt­ge­fun­de­nen Infek­tio­nen durch­zu­füh­ren. Es ist sogar mög­lich, unmit­tel­bar nach der Gene­sung (nega­ti­ver PCR-Test) eine Imp­fung durchzuführen.1 Has­lin­ger: „Vie­le glau­ben immer noch, dass eine Infek­ti­on sie vor einer wei­te­ren Infek­ti­on schützt. Hier müs­sen wir gera­de jetzt zum Herbst­be­ginn unbe­dingt mehr Auf­klä­rung leis­ten.“

Tot­impf­stoff ver­füg­bar – ers­te Vari­an­ten­impf­stof­fe zuge­las­sen

Für jene, die bis­her zöger­lich waren, sich imp­fen zu las­sen, steht nun auch erst­mals eine wei­te­re Opti­on zur Ver­fü­gung. Beim Impf­stoff von Val­ne­va han­delt es sich um einen inak­ti­vier­ten und adju­van­tier­ten Ganz­vi­rus­impf­stoff. Er kann als Impf­stoff zur Grund­im­mu­ni­sie­rung von Erwach­se­nen im Alter von 18 bis 50 Jah­ren gewählt ver­wen­det wer­den. „Damit gibt es eine wei­te­re Wahl­mög­lich­keit für Men­schen, die noch nicht geimpft sind“, berich­tet Chris­toph Jandl, Gene­ral­se­kre­tär des ÖVIH. Der Impf­stoff ist der­zeit nicht als Boos­ter zuge­las­sen. Ers­te posi­ti­ve Boos­ter-Daten lie­gen vor, wei­te­re Stu­di­en zur Ver­wen­dung als Boos­ter lau­fen der­zeit.

Am 1. Sep­tem­ber wur­den die ers­ten Omi­kron-Vari­an­ten­impf­stof­fe von BioNTech/Pfizer und Moder­na zuge­las­sen. Die bei­den biva­len­ten mRNA-Impf­stof­fe ent­hal­ten sowohl die Bau­an­lei­tung für die ursprüng­li­che Wuhan-Vari­an­te (Wild­typ) als auch jene gegen eine Omi­kron-Vari­an­te. Ent­spre­chen­de Anwen­dungs­emp­feh­lun­gen des NIG sind in nächs­ter Zeit zu erwar­ten. Die Impf­stof­fe wer­den in den nächs­ten Tagen gelie­fert. „Als impf­stoff­her­stel­len­de Indus­trie for­schen und arbei­ten wir selbst­ver­ständ­lich trotz aller Erfol­ge wei­ter, um in den nächs­ten Mona­ten und Jah­ren noch wei­te­re Vari­an­ten­impf­stof­fe sowie noch effi­zi­en­te­re Impf­stof­fe zum Schutz vor COVID-19 zur Ver­fü­gung stel­len zu kön­nen. Damit leis­ten wir einen wesent­li­chen Bei­trag zur Bekämp­fung der COVID-19 Pan­de­mie“, betont ÖVIH-Prä­si­den­tin Gal­lo-Dani­el. Par­al­lel gehe auch die For­schung für vie­le ande­re impf­prä­ven­ta­ble Erkran­kun­gen wei­ter.

Refe­ren­zen:

BMSGPK, COVID-19-Imp­fun­gen: Herbst 2022, Ver­si­on 1.0, 31.8.2022

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Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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