Öffent­li­ches Influ­en­za-Impf­pro­gramm als ers­ter wich­ti­ger Schritt

Aus­ge­lie­fer­te Impf­stof­fe müs­sen nun suk­zes­si­ve ver­impft wer­den

Wien 12. Okto­ber 2023. Der Auf­takt zum ers­ten Öffent­li­chen Influ­en­za-Impf­pro­gramm (ÖIP), in dem die Ziel­steue­rungs­part­ner Bund, Län­der und Sozi­al­ver­si­che­rung heu­er erst­mals knapp eine Mil­li­on Influ­en­za-Impf­do­sen für alle zur Ver­fü­gung stel­len, ist gemacht. Impf­wil­li­ge Per­so­nen erhal­ten die Imp­fung bei ihrer Haus­ärz­tin oder ihrem Haus­arzt um maxi­mal sie­ben Euro.* Der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) unter­stützt die­ses Pro­gramm, das auch mit einer Auf­klä­rungs­kam­pa­gne zum Nut­zen der Influ­en­za-Imp­fung ver­bun­den ist. Vie­le Impf­stoff­do­sen sind bereits an die imp­fen­den Ärzt:innen aus­ge­lie­fert wor­den. Wich­tig ist, dass nun auch mög­lichst vie­le Per­so­nen – allen vor­an die Risi­ko­grup­pen – damit geschützt wer­den.

Häu­fig und „nicht lus­tig“
„Selbst für jun­ge und gesun­de Per­so­nen ist eine Influ­en­za-Erkran­kung „nicht lus­tig“, was auch in der Impf­kam­pa­gne „St. Influ­en­za“ der öffent­li­chen Hand klar betont wird. Pro Influ­en­za-Sai­son „erwischt“ es etwa jede:n zehnte:n Österreicher:in. Das bedeu­tet für die Betrof­fe­nen oft: star­kes Krank­heits­ge­fühl, hohes Fie­ber, Mus­kel­schmer­zen, Hals- und Kopf­schmer­zen. Manch­mal auch Durch­fall, Übel­keit und Erbre­chen. Dazu kön­nen – gera­de in der älte­ren Bevöl­ke­rungs­grup­pe, bei Per­so­nen mit Vor­er­kran­kun­gen oder Schwan­ge­ren – auch noch diver­se Kom­pli­ka­tio­nen kom­men. Letz­te Sai­son sind rund 4.000 Men­schen an der Influ­en­za ver­stor­ben. „Influ­en­za ist also weder sel­ten noch harm­los“, fasst Dr. Chris­toph Jandl, Lei­ter der Influ­en­za-Arbeits­grup­pe des ÖVIH, die Daten­la­ge zusam­men und ergänzt: „Wer sich vor der Influ­en­za-Sai­son imp­fen lässt, leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag für sei­ne Gesund­heit.

Imp­fen bei den nie­der­ge­las­se­nen Ärzt:innen
Jede:r, der oder die sich im Rah­men des Öffent­li­chen Influ­en­za-Impf­pro­gram­mes imp­fen las­sen möch­te, kann dies ganz ein­fach bei sei­ner Haus­ärz­tin oder sei­nem Haus­arzt tun, aber auch bei Kinderärzt:innen, in Alten- und Pfle­ge­hei­men oder bei den öffent­li­chen Impf­stel­len wird geimpft. Soll­te es nicht mög­lich sein, bei der eige­nen Haus­ärz­tin oder dem eige­nen Haus­arzt eine Imp­fung zu bekom­men, kann man auch eine ande­re Ordi­na­ti­on auf­zu­su­chen, um die Imp­fung durch­zu­füh­ren. Selbst dann, wenn in die­sem Quar­tal bereits eine ande­re Ver­trags­ärz­tin oder ein ande­rer Ver­trags­arzt in Anspruch genom­men wur­de. Für die Imp­fung selbst ist gera­de ein­mal ein Selbst­kos­ten­bei­trag von sie­ben Euro zu bezah­len. Kin­der, Men­schen mit Rezept­ge­büh­ren­be­frei­ung oder Per­so­nen in Alters- und Pfle­ge­hei­men erhal­ten die Influ­en­za-Imp­fung über­haupt gra­tis. Eben­so wie bei Imp­fun­gen im Rah­men einer betrieb­li­chen Impf­ak­ti­on.

„Der ÖVIH begrüßt die­se Initia­ti­ve als eine Mög­lich­keit, der öster­rei­chi­schen Bevöl­ke­rung eine wich­ti­ge Schutz­imp­fung nie­der­schwel­lig und kos­ten­güns­tig anzu­bie­ten“, betont ÖVIH-Prä­si­den­tin Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el. „Eben­so freu­en wir uns über das Enga­ge­ment der öster­rei­chi­schen Ärz­te­schaft, ihre Patient:innen mit die­ser wich­ti­gen Imp­fung zu ver­sor­gen.“

Bes­ter Impf­zeit­punkt in den nächs­ten Wochen
Als bes­ter Zeit­punkt für die Influ­en­za-Imp­fung gilt der Zeit­raum zwi­schen Ende Okto­ber und Mit­te Novem­ber. Wer sich also bis jetzt noch nicht um die Imp­fung geküm­mert hat, hat noch genü­gend Zeit, das nach­zu­ho­len.

Aktu­ell sind aus­rei­chend reser­vier­te Impf­stoff-Dosen für alle Alters­grup­pen im Rah­men des Öffent­li­chen Impf­pro­gram­mes Influ­en­za vor­han­den und kön­nen von den imp­fen­den Ärzt:innen jeder­zeit abge­ru­fen wer­den. Ein­schrän­kun­gen gibt es nur bei neu­en Bestel­lun­gen bestimm­ter Impf­stof­fe über das ÖIP ohne vor­he­ri­ge Reser­vie­rung. „Viel wich­ti­ger als neue Bestel­lun­gen ist der­zeit die Durch­füh­rung der Imp­fun­gen“, stellt Jandl fest. „Für Impf­wil­li­ge ist also jetzt ein guter Zeit­punkt sich um einen Impf­ter­min zu bemü­hen.“

Impf­stof­fe auch am Pri­vat­markt ver­füg­bar
Soll­te der Impf­stoff­be­darf höher sein, als die im Rah­men des ÖIP beschaff­ten zehn Pro­zent, haben die Mit­glie­der des ÖVIH vor­ge­sorgt. Wei­te­re Dosen, die über das ÖIP hin­aus­ge­hen, wer­den am Pri­vat­markt zur Ver­fü­gung gestellt. Das gilt auch dann, wenn jemand den Wunsch nach einem spe­zi­fi­schen Impf­stoff haben soll­te. Die­se zusätz­li­chen Influ­en­za-Impf­stoff­men­gen sind in den öffent­li­chen Apo­the­ken ver­füg­bar und müs­sen pri­vat bezahlt wer­den. Ver­impft wer­den sie eben­falls bei den nie­der­ge­las­se­nen Ärzt:innen.

Durch­imp­fungs­ra­te erhö­hen
„Ins­ge­samt ist die Influ­en­za-Durch­imp­fungs­ra­te in Öster­reich seit Jah­ren weit unter den WHO-Zie­len zu Influ­en­za, zum Bei­spiel von 75 Pro­zent in der Alters­grup­pe der über 65-jäh­ri­gen“, stellt ÖVIH-Vize­prä­si­den­tin Mag.a Sig­rid Has­lin­ger fest. „Das neue ÖIP ist aber ein wich­ti­ger ers­ter Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Als ÖVIH wer­den wir wei­ter gemein­sam mit der öffent­li­chen Hand dar­an arbei­ten, dass wir uns den WHO-Zie­len Jahr für Jahr annä­hern.“

*Aus­nah­men sind Kin­der bis zum 18. Lebens­jahr, Men­schen in Alters- und Pfle­ge­hei­men, Per­so­nen, die von der Rezept­ge­bühr befreit sind und Impf­ak­tio­nen im Rah­men des betrieb­li­chen Imp­fens.

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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