RSV: Das willst Du nicht haben!

ÖVIH stellt Kam­pa­gne zur RSV-Imp­fung für Per­so­nen ab 60 Jah­ren vor

Wien 18. Okto­ber 2023. RSV gleicht einem Stein auf der Brust. Mit die­sem recht plas­ti­schen Bild zeigt der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) poten­zi­ell Betrof­fe­nen auf, wel­che mehr als unan­ge­neh­men Aus­wir­kun­gen eine RSV-Infek­ti­on mit sich brin­gen kann. Wäh­rend man bis vor Kur­zem, abge­se­hen von Hygie­ne­maß­nah­men, kaum Mög­lich­kei­ten zur Krank­heits­vor­beu­gung zur Ver­fü­gung hat­te, ist dies seit Herbst 2023 anders: Für die Alters­grup­pe 60+ ste­hen erst­ma­lig zwei von der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hör­de (EMA) zuge­las­se­ne und durch den Öster­rei­chi­schen Impf­plan 2023/2024 emp­foh­le­ne Impf­stof­fe gegen RSV zur Ver­fü­gung.

Lan­ge unter­schätzt
„RSV war lan­ge haupt­säch­lich als pro­ble­ma­ti­sche Infek­ti­on bei Säug­lin­gen und klei­nen Kin­dern bekannt und hat jedes Jahr die Kin­der­ab­tei­lun­gen der Spi­tä­ler gefüllt“, berich­tet MR Dr. Rudolf Schmitz­ber­ger, Lei­ter des Impf­re­fe­rats der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer. Mitt­ler­wei­le zei­gen aber immer mehr Daten, dass das Virus auch am ande­ren Ende des Alters­spek­trums, näm­lich bei Per­so­nen über 60, ver­mehrt zu Spi­tals­auf­nah­men führt. Schmitz­ber­ger erläu­tert, war­um das so ist: „Wäh­rend bei Säug­lin­gen das Immun­sys­tem noch unreif ist und die schwe­ren Infek­tio­nen begüns­tigt, ist bei älte­ren Per­so­nen die abneh­men­de Leis­tung des Immun­sys­tems pro­ble­ma­tisch.“

RSV als häu­fi­ger Grund für einen Kran­ken­haus­auf­ent­halt
Je älter jemand ist, des­to häu­fi­ger ist RSV der Grund für eine Kran­ken­haus­ein­wei­sung. Gera­de bei Per­so­nen höhe­ren Alters kommt es ver­mehrt zu Kom­pli­ka­tio­nen, aber auch zu Ver­schlech­te­run­gen von Grund­er­kran­kun­gen. Ins­be­son­de­re Patient:innen, die an einer chro­ni­schen Lun­gen- oder Herz­er­kran­kun­gen lei­den, müs­sen beson­ders häu­fig auf­grund einer RSV-Erkran­kung im Spi­tal auf­ge­nom­men wer­den , wie man auch auf der neu­en Info-Web­site des ÖVIH mit dem Titel „Stopp RSV“ erfährt. „Ins­ge­samt errei­chen sol­che Patient:innen in vie­len Fäl­len lan­ge nicht mehr die Lebens­qua­li­tät, die sie vor der Erkran­kung hat­ten“, weiß auch Dr. Ger­hard Kobin­ger, Vize­prä­si­dent der Öster­rei­chi­schen Apo­the­ker­kam­mer. „Jene, bei denen es auf­grund von RSV zu einer Ver­schlech­te­rung der Grund­er­kran­kung gekom­men ist, kön­nen sich manch­mal nicht mehr ohne frem­de Hil­fe ver­sor­gen; schwe­re Krank­heits­ver­läu­fe, sogar Todes­fäl­le sind mög­lich“, ergänzt Schmitz­ber­ger. „Daher ist es so wich­tig, dass gera­de die­se Grup­pe nun mit einer Imp­fung geschützt wer­den kann.

RSV stop­pen
„Bis heu­te gibt es nur sym­pto­ma­ti­sche Behand­lungs­mög­lich­kei­ten von RSV“, berich­tet Apo­the­ker Kobin­ger. „Als vor­beu­gen­de Maß­nah­men gel­ten wie bei allen Atem­wegs­in­fek­tio­nen Hygie­ne­maß­nah­men vom rich­ti­gen Hus­ten und Nie­sen bis zum regel­mä­ßi­gen Hän­de­wa­schen. Außer­dem ist der Kon­takt mit Infi­zier­ten zu ver­mei­den, was aber in der Pra­xis nicht immer umsetz­bar ist.“

„Umso wich­ti­ger ist, dass es jetzt die Mög­lich­keit einer prä­ven­ti­ven Imp­fung gibt“, betont ÖVIH-Prä­si­den­tin Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el. „Nach jahr­zehn­te­lan­ger inten­si­ver For­schung konn­ten erst­ma­lig Impf­stof­fe für Per­so­nen ab 60 Jah­ren ent­wi­ckelt wer­den, die vor weni­gen Mona­ten von der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hör­de zuge­las­sen wur­den.“ Zwei Impf­stof­fe sind in Öster­reich bereits seit Sep­tem­ber ver­füg­bar. Im neu auf­ge­leg­ten Öster­rei­chi­schen Impf­plan des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Sozia­les, Gesund­heit, Pfle­ge und Kon­su­men­ten­schutz wird die Imp­fung für Men­schen ab 60 Jah­ren aus­drück­lich emp­foh­len.

Kam­pa­gne erläu­tert Sym­pto­me und Prä­ven­ti­ons­mög­lich­kei­ten
Um mög­lichst vie­le Men­schen auf die neue Prä­ven­ti­ons­mög­lich­keit auf­merk­sam zu machen, hat der ÖVIH eine eige­ne Auf­klä­rungs­kam­pa­gne mit Fokus auf Men­schen im Alter von 60+ initi­iert. Auf dem Herz­stück der von der Öster­rei­chi­schen Apo­the­ker­kam­mer unter­stütz­ten Auf­klä­rungs­kam­pa­gne, der Web­site stopp-rsv.at, kann man sich über Anste­ckungs­we­ge, häu­fi­ge Sym­pto­me, Aus­wir­kun­gen und Schutz­mög­lich­kei­ten infor­mie­ren.

Link zur Kam­pa­gnen-Web­site stopp-rsv.at

Refe­ren­zen:

https://www.cdc.gov/rsv/high-risk/older-adults.html, zuletzt abge­ru­fen am 26. April 2023.

BMGSGPK, Impf­plan Öster­reich 2023/2024 Ver­si­on 1.0 vom 05.09.2023

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
FINE FACTS Health Com­mu­ni­ca­ti­on
Mobil: +43 664 515 30 40
mueller-carstanjen@finefacts.at
www.finefacts.at
www.oevih.at