Vorsicht Zecken: Erste FSME-Fälle 2022 diagnostiziert

Wichtigste Informationen rund um FSME auf der Website des ÖVIH jederzeit abrufbar

Wien, 21. Juni 2022. Laut Meteorolog*innen war der dies­jäh­ri­ge Mai einer der zehn wärms­ten Mai-Mona­te der Mess­ge­schich­te. Dem­entspre­chend waren vie­le Men­schen im Frei­en unter­wegs und sind in Kon­takt mit Zecken gekom­men, die ja eben­falls bei Wär­me aktiv wer­den. Die Fol­ge: Die ers­ten Per­so­nen muss­ten bereits wegen FSME hos­pi­ta­li­siert wer­den. Auch wenn die FSME-Imp­fung als Schutz­maß­nah­me in Öster­reich den meis­ten bekannt ist, fehlt es doch immer wie­der an Detail­wis­sen, wie zum Bei­spiel über die genaue Über­tra­gung, Auf­fri­schungs­imp­fun­gen und sons­ti­ge Vor­sichts­maß­nah­men. Um Abhil­fe zu schaf­fen, hat der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) dazu eine Rei­he von Infor­ma­tio­nen inklu­si­ve eines Auf­klä­rungs­in­ter­views mit dem Sci­ence Bus­ter Mar­tin Moder zusam­men­ge­stellt. Die­se sind auf sei­ner Web­site für alle Interessent*innen frei abruf­bar.

FSME Monat Mai

Bis Ende Mai wur­den beim Zen­trum für Viro­lo­gie an der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien bereits 14 hos­pi­ta­li­sier­te FSME-Fäl­le regis­triert, bis zuletzt waren es sogar 27 . Im Vor­jahr waren es um die­se Zeit erst vier bzw. zehn Fäl­le. Für die Prä­si­den­tin des Öster­rei­chi­schen Ver­ban­des der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH), Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el ist dies ein Grund, wach­sam zu sein und die Bevöl­ke­rung noch ein­mal ver­stärkt auf die Gefah­ren einer FSME-Infek­ti­on auf­merk­sam zu machen. „Wir wis­sen aus Umfra­gen, dass vie­len Men­schen zwar bewusst ist, dass Öster­reich ein Land mit einer beson­ders hohen FSME-Gefahr ist, oft aber Detail­wis­sen zum eige­nen Schutz fehlt.“ Hier wol­le man nun anset­zen. Der ÖVIH hat daher bereits zum Start der FSME-Sai­son gemein­sam mit dem Mole­ku­lar­bio­lo­gen und Sci­ence Bus­ter Mar­tin Moder ein knapp fünf Minu­ten dau­ern­des Auf­klä­rungs­vi­deo ** pro­du­ziert, in dem vie­le wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen rund um FSME in gewohnt humor­vol­ler Art und Wei­se ver­packt sind. Wer lie­ber nach­le­sen möch­te, folgt die­sem Link*. Hier sind vie­le inter­es­san­te, lus­ti­ge, aber vor allem nütz­li­che Infor­ma­tio­nen rund um Zecken und FSME in leicht les­ba­rer Art und Wei­se zusam­men­ge­fasst.

Welt­weit über 800 Zecken­ar­ten

Unter ande­rem kann man sich da über die ver­schie­de­nen Zecken­ar­ten infor­mie­ren. Wer weiß zum Bei­spiel, dass es welt­weit über 800 Zecken­ar­ten gibt? Oder dass bei uns FSME haupt­säch­lich vom „Gemei­nen Holz­bock“ über­tra­gen wird, des­sen Weib­chen das etwa 100- bis 200-Fache ihres Gewich­tes an Blut auf­neh­men kön­nen? Und was man sich als Mensch auch nur schwer vor­stel­len kann: Nach nur einer Mahl­zeit kann eine Zecke bis zu zwei Jah­re ohne wei­te­re Nah­rung über­le­ben.

Eben­falls vie­len noch nicht bekannt und mög­li­cher­wei­se ein Sym­ptom des Kli­ma­wan­dels ist, dass 2018 in Öster­reich und Deutsch­land erst­mals Tro­pi­sche Rie­sen­ze­cken (Hya­lom­ma-Arten) gefun­den wur­den, die es bei uns nor­ma­ler­wei­se nicht gibt. Sie kom­men übli­cher­wei­se in tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Gebie­ten vor und kön­nen das Krim-Kon­go-Hämor­rha­gi­sche Fie­ber und das Zecken­fleck­fie­ber (Rickett­si­o­se) über­tra­gen. Die voll­ge­so­ge­nen Nym­phen die­ser Zecken wer­den wahr­schein­lich im Früh­jahr mit den Zug­vö­geln aus dem Süden zu uns gebracht.

Wich­tig ist – und dar­auf wird auch auf der ÖVIH-Web­site expli­zit hin­ge­wie­sen: Wer gesto­chen wur­de, soll­te – egal wel­che Zecken­art es war – die­se so schnell wie mög­lich ent­fer­nen und auf poten­zi­el­le Krank­heits­zei­chen ach­ten. Und wer nicht gegen FSME geimpft war, soll­te so schnell wie mög­lich einen Arzt auf­su­chen und die Imp­fung nach Rück­spra­che mit sei­ner* sei­nem Ärzt*in nach­ho­len.

Zecken bei­ßen nicht, sie ste­chen

Geklärt wird auch die Fra­ge: Bei­ßen oder ste­chen Zecken? Sie ste­chen! Mit ihren sche­ren­ar­ti­gen Mund­werk­zeu­gen rei­ßen Zecken die Haut des Wirts auf und gra­ben mit ihrem „Stech­rüs­sel“ eine Gru­be in das Gewe­be, die mit Blut voll­läuft. Das Blut sau­gen sie immer wie­der ab. Bereits wäh­rend des Ste­chens son­dern Zecken mit ihrem Spei­chel ein spe­zi­el­les Mit­tel ab, das die Ein­stich­stel­le betäubt. Des­halb spürt man Zecken­sti­che nicht. Das Wahr­neh­men von Zecken­sti­chen wird zusätz­lich noch dadurch erschwert, dass auch die Nym­phen und sogar die Lar­ven der Zecken Über­trä­ger von Viren sind. Am gefähr­lichs­ten sind die nur etwa einen Mil­li­me­ter gro­ßen Nym­phen, da ihr Stich meist nicht auf­fällt und sie in gro­ßer Zahl auf­tre­ten. Expert*innen raten daher, nach jedem Auf­ent­halt im Grü­nen den Kör­per gründ­lich nach Zecken – auch den ganz klei­nen – abzu­su­chen und die­se so rasch wie mög­lich zu ent­fer­nen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen dazu fin­den sich eben­falls auf der ÖVIH-Web­site.

Rich­tig imp­fen

Dazu kom­men Infor­ma­tio­nen rund um die FSME-Imp­fung. Auch wenn bereits viel Wis­sen dazu vor­han­den ist, lohnt sich ein Blick auf die Details, ist ÖVIH-Prä­si­den­tin Gal­lo-Dani­el über­zeugt. „Vie­le Men­schen haben sich bei­spiels­wei­se irgend­wann ein­mal gegen FSME imp­fen las­sen, haben dann dar­auf ver­ges­sen und wis­sen nun nicht, wie sie wie­der ins kor­rek­te Impf­sche­ma kom­men“, erläu­tert sie. „Auch das wird auf unse­rer Web­site erklärt, eben­so, wie die Grund­im­mu­ni­sie­rung funk­tio­niert, ab wann sie schützt und wie oft eine Auf­fri­schungs­imp­fung nötig ist.“

Wer das per­sön­li­che Gespräch vor­zieht: Ärzt*innen und Apotheker*innen infor­mie­ren jeder­zeit ger­ne.

Refe­ren­zen:

https://www.virologie.meduniwien.ac.at/fileadmin/virologie/files/Epidemiologie/2022/1122.pdf, zuletzt abge­ru­fen am 8. Juni 2022
https://www.virologie.meduniwien.ac.at/fileadmin/virologie/files/Epidemiologie/2021/1121.pdf, zuletzt abge­ru­fen am 8. Juni 2022

* http://old.oevih.at/wp-content/uploads/2022/06/OEVIH-22_Factsheet-FSME_5.pdf
** https://www.youtube.com/watch?v=smuwz9Fa4Yw

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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