FSME

Ganz Österreich ist Zecken-Endemiegebiet

Die Zeckengefahr ist nicht zu unterschätzen – und schon gar nicht in Österreich, das zur Gänze als FSME-Endemiegebiet gilt. Ausgelöst wird die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die schwerwiegendste von Zecken übertragene Krankheit, durch das FSME-Virus, das sich im Speichel mancher Zecken befindet. Antibiotika wirken nicht, da es sich um virale Erreger handelt. Die FSME-Impfung ist die einzige zuverlässige praktikable Methode, das Risiko in den Endemiegebieten vorsorglich zu minimieren.

Die Erkran­kung ist mel­de­pflich­tig und ver­läuft im typi­schen Fall in zwei Pha­sen. In der ers­ten Pha­se tre­ten rund sie­ben Tage bis zwei Wochen nach dem Zecken­biss grip­pe­ar­ti­ge Beschwer­den auf, die nach weni­gen Tagen wie­der ver­schwin­den. Bei etwa 5 bis 15 Pro­zent der Pati­en­ten kommt es nach einem beschwer­de­frei­en Inter­vall zu einer zwei­ten Krank­heits­pha­se mit Befall des zen­tra­len Ner­ven­sys­tems. Bei schwe­ren Ver­läu­fen kön­nen Läh­mun­gen der Arme, Bei­ne oder der Gesichts­ner­ven auf­tre­ten und zu blei­ben­den Behin­de­run­gen füh­ren. Etwa ein Pro­zent der Pati­en­ten mit neu­ro­lo­gi­schen Sym­pto­men stirbt an FSME. Die FSME-Imp­fung ist die ein­zi­ge zuver­läs­si­ge prak­ti­ka­ble Metho­de, das Risi­ko vor­sorg­lich zu mini­mie­ren.

In Österreich gibt es jedes Jahr FSME-Erkrankungsfälle

Etwa ein bis drei Pro­zent der hei­mi­schen Zecken tra­gen das aus­lö­sen­de Virus in sich. Sta­tis­tisch gese­hen erkran­ken etwa 33 Pro­zent der Infi­zier­ten, womit etwa jeder 100. bis 300. Zecken­stich tat­säch­lich zu einer Infek­ti­on führt. 2020 wur­den in Öster­reich 219 Fäl­le von FSME-Erkran­kun­gen regis­triert, 2021 waren es 128 Fäl­le. Im Ver­gleich zu Vor-Impf­zei­ten, mit 700 regis­trier­ten FSME Erkran­kun­gen, sind das ver­gleichs­wei­se weni­ge. Die Zahl könn­te aber noch deut­lich nied­ri­ger sein, wenn sich alle Öster­rei­cher kon­se­quent imp­fen lie­ßen – unab­hän­gig vom Alter.

Auffrischungsimpfung besonders wichtig

In Öster­reich ist die Durch­imp­fungs­ra­te zwar grund­sätz­lich gut, den­noch sind vie­le Men­schen nicht (mehr) im kor­rek­ten Impf­sche­ma. Doch nur dadurch kann der hohe Impf­schutz von bis zu 99 Pro­zent gewähr­leis­tet wer­den, denn ist eine Zecke infi­ziert, über­trägt sie das Virus unmit­tel­bar nach dem Stich. Ein sofor­ti­ges Ent­fer­nen des Spin­nen­tie­res ist trotz­dem wich­tig, um ande­re Krank­hei­ten wie Bor­re­lio­se hint­an­zu­hal­ten.

FSME-Impfung: Ganz Österreich ist Zecken-Endemiegebiet

Die tro­pi­sche Rie­sen­ze­cke, die 2018 ver­ein­zelt in Deutsch­land und Öster­reich ent­deckt wur­de, kommt nor­ma­ler­wei­se in tro­pi­schen, bezie­hungs­wei­se sub­tro­pi­schen Gebie­ten vor und gilt als Über­trä­ge­rin des Krim-Kon­go-hämor­rha­gi­schen Fie­bers und des Zecken­fleck­fie­bers. Bei eini­gen wur­den auch die Erre­ger des Zecken­fleck­fie­bers, nicht aber des Krim-Kon­go-Fie­bers gefun­den.