Wenig beach­tet, aber gefähr­lich: die Pneu­mo­kok­ken – jetzt imp­fen las­sen!

Aus­drück­li­che Impf­emp­feh­lung für Per­so­nen ab 60 und Risi­ko­grup­pen

Wien 20. Novem­ber 2023. Die Jah­res­zeit des Hus­tens und Nie­sens ist ange­bro­chen. Wenn es denn bei Hus­ten und Nie­sen bleibt. Oft gesel­len sich näm­lich noch ande­re Sym­pto­me wie Fie­ber oder Abge­schla­gen­heit dazu, in man­chen Fäl­len sogar eine Lun­gen­ent­zün­dung. Letz­te­re wird häu­fig von Bak­te­ri­en ver­ur­sacht, meist sind es die Pneu­mo­kok­ken. Glück­li­cher­wei­se kann man sich davor mitt­ler­wei­le durch eine Imp­fung schüt­zen. Per­so­nen über 60 oder mit chro­ni­schen Erkran­kun­gen soll­ten dies auf jeden Fall tun. Denn eine Lun­gen­ent­zün­dung ist eine schwe­re Erkran­kung, die noch schwer­wie­gen­de­re Fol­gen haben kann. Aktu­ell läuft in Öster­reichs Apo­the­ken eine Pneu­mo­kok­ken-Impf­ak­ti­on, die von man­chen Kran­ken­kas­sen und vom Bun­des­land Salz­burg auch finan­zi­ell unter­stützt wird.

Leicht über­trag­bar und poten­zi­ell gefähr­lich
Pneu­mo­kok­ken sind Bak­te­ri­en, die den Nasen-Rachen-Raum besie­deln und durch Hus­ten oder Nie­sen (Tröpf­chen­in­fek­ti­on) über­tra­gen wer­den. Sie kom­men zu allen Jah­res­zei­ten vor, ver­mehrt im Herbst und Win­ter. Dass sie kein klei­nes Pro­blem sind, zei­gen Schät­zun­gen der WHO, die von etwa 1,6 Mil­lio­nen Todes­fäl­len durch Pneu­mo­kok­ken-Infek­tio­nen pro Jahr aus­geht.

Senio­rin­nen und Senio­ren ste­cken sich oft durch Kon­takt mit Per­so­nen, die Kin­dern haben, an. Häu­figs­te Form der Erkran­kung bei ihnen ist eine Lun­gen­ent­zün­dung, die neben den typi­schen Sym­pto­men Hus­ten und Fie­ber auch Atem­pro­ble­me und Brust­schmer­zen mit sich brin­gen kann. Gera­de bei älte­ren Men­schen kann es aber auch zu Ver­wirrt­heit oder ver­min­der­ter Auf­merk­sam­keit kom­men. Bei Per­so­nen höhe­ren Alters mög­lich und vor allem gefähr­lich sind Kom­pli­ka­tio­nen wie Infek­tio­nen der Lun­ge und Brust­höh­le, Ent­zün­dun­gen der Herz­schleim­haut, ver­stopf­te Atem­we­ge, ein Lun­gen­kol­laps oder Eiter in der Lun­ge. Eine:r von 20 Betrof­fe­nen stirbt sogar an einer Pneu­mo­kok­ken-Pneu­mo­nie.

Ver­meid­ba­re Aus­wir­kun­gen
Wer die oben Sym­pto­me wie Atem­pro­ble­me oder Brust­schmer­zen auch nur im Anfangs­sta­di­um hat, soll­te auf jeden Fall zur Haus­ärz­tin oder zum Haus­arzt gehen, da Pneu­mo­kok­ken-Infek­tio­nen grund­sätz­lich mit Anti­bio­ti­ka behan­del­bar sind.1 Viel bes­ser ist es aller­dings, es gar nicht erst so weit kom­men zu las­sen, auch um mög­li­che schwe­re Lang­zeit­fol­gen zu ver­mei­den. Vor­beu­gen­de Pneu­mo­kok­ken-Imp­fun­gen sind seit vie­len Jah­ren ver­füg­bar, erst vor etwa einem Jahr wur­den wei­ter ver­bes­ser­te Impf­stof­fe zuge­las­sen.

Im Öster­rei­chi­schen Impf­plan wird die Pneu­mo­kok­ken-Imp­fung gesun­den Erwach­se­nen ab dem 60. Lebens­jahr, Erwach­se­nen ab dem 50. Lebens­jahr mit erhöh­tem Risi­ko für schwe­re Pneu­mo­kok­ken-Erkran­kun­gen wie Rau­chen, Alko­hol­miss­brauch, Blut­hoch­druck, Athero­skle­ro­se oder Bron­chi­tis sowie alters­un­ab­hän­gig allen Per­so­nen mit hohem Risi­ko emp­foh­len. In die letz­te Grup­pe fal­len zum Bei­spiel Men­schen, die von schwe­ren chro­ni­schen Krank­hei­ten betrof­fen sind.

Awa­re­ness­kam­pa­gne „Pneu­mo­kok­ken stop­pen“
Auf­klä­rung rund um das The­ma Imp­fen ist essen­zi­ell, das gilt auch und ganz beson­ders für die Pneu­mo­kok­ken-Imp­fung, die in der Kom­mu­ni­ka­ti­on rund um COVID-19 und Influ­en­za immer wie­der in den Hin­ter­grund gedrängt wird“, stellt Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el, Prä­si­den­tin des Öster­rei­chi­schen Ver­ban­des der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) fest. „Aus die­sem Grund haben wir die Kam­pa­gne „Pneu­mo­kok­ken stop­pen“ ins Leben geru­fen.“ Auf der Web­site https://pneumokokken-stoppen.at/ kön­nen Inter­es­sier­te die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen rund um Imp­fung und die durch Pneu­mo­kok­ken ver­ur­sach­ten Erkran­kun­gen nach­le­sen. „Beson­ders prak­tisch ist der Schnell­test, mit dem Betrof­fe­ne mit­hil­fe von nur weni­gen Klicks eine ers­te Ein­schät­zung dar­über bekom­men, wie gefähr­lich die Pneu­mo­kok­ken für sie sind“, erläu­tert die ÖVIH-Prä­si­den­tin.

Jetzt imp­fen las­sen
„Wer noch kei­ne Imp­fung hat, aber zu den Per­so­nen­grup­pen gehört, für die die Pneu­mo­kok­ken-Imp­fung emp­foh­len ist, für den ist jetzt der rich­ti­ge Impf­zeit­punkt“, so ÖVIH-Vize­prä­si­den­tin Mag. Sig­rid Has­lin­ger. Die Imp­fung schützt nicht nur vor bak­te­ri­el­len Lun­gen­ent­zün­dun­gen, son­dern auch vor den ganz beson­ders gefähr­li­chen inva­si­ven Pneu­mo­kok­ken-Erkran­kun­gen, bei denen die Bak­te­ri­en ins Kör­per­ge­we­be bezie­hungs­wei­se ins Blut ein­drin­gen und poten­zi­ell töd­lich sein kön­nen.
Aktu­ell läuft eine Pneu­mo­kok­ken-Impf­ak­ti­on in den öster­rei­chi­schen Apo­the­ken. Zuschüs­se gibt es unter ande­rem von den Ver­si­che­run­gen SVS, BVAEB oder KFA sowie vom Bun­des­land Salz­burg.

Refe­ren­zen:

https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis‑z/pneumokokken, zuletzt abge­ru­fen am 17.11.2023
BMSGPK, Öster­rei­chi­scher Impf­plan 2023/24, Ver­si­on 1.0 vom 05.09.2023
https://www.cdc.gov/pneumococcal/about/symptoms-complications.html, zuletzt abge­ru­fen am 17.10.2023

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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